Kategorie: Porzellan

Einkaufen in Höchst am Main

Frankfurt-Höchst wir gerade in sozialen Medien immer ordentlich „gebasht“. Dabei kann man nach wie vor in alteingesessenen Geschäften wie „Fisch Reith“ gut einkaufen. Zudem sind in den vergangenen Jahren einige schöne Läden hinzugekommen: egal ob man auf der Suche nach schönen Keramiken, orientalische Süßigkeiten, Wein oder Whiskey ist, in Höchst wird man fündig!

Irdenglück
Irdenglück

Vielen Frankfurter ist nicht bekannt, dass Höchst nicht nur einen sehr schönen Marktplatz hat, sondern auch eine kleine Markthalle; dort herrscht dreimal die Woche munteres Treiben.

Höchster Markthalle
Höchster Markthalle

2015 und 2016 gab es die Stadtführung Höchst KÄUFLICH im Programm Höchst SEHENSWERT des  Frankfurter Presse- und Informationsamtes. Die Stadtführung geleitete zu den unbekannten Shoppingorten im Stadtteil und war immer gut besucht; auch der Zusatztermin ist restlos ausgebucht.

Hoffen wir, dass Höchst SEHENSWERT auch im kommenden Jahr organisiert wird.

https://www.stadtfuehrerei.de

ProWein 2016 Düsseldorf

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Der Ausflug zur ProWein in Düsseldorf war wieder mal ein „Volksfest“ für Nase und Gaumen. Zum einen war es Wiedertreffen mit seit langem wohlgeschätzten Köstlichkeiten, wie den Likören Bouche Baie sowie den Champagnern von Fourny & Fils; zum anderen beeindruckte ein Riseling aus Australien, der laut Beschreibung auch zu Lama-Käse und gegrilltem Meerschweinchen passen los. Und als Nebenfundstück begeisterte mich eine Stockfischpaste aus Südfrankreich: Auf der Messe „nur“ als Brotaufstich schon unglaublich gut, mit ein paar heißenn. Pellkartoffeln und ein paar gehackten Frühlingszwiebel vermutlich ein ganz einfaches Gedicht von einer kleinen Mahlzeit.

Die Kippkanne

Die Bereitung von Tee ist eine kunstvolle Beschäftigung. Im Gegensatz zum Kaffee ist je nach Teeart und -sorte zu bedenken, wie heiß die Temperatur des Wassers und wie lange diesem die Teeblätter ausgesetzt sein sollen. Zudem muss man dem Tee Raum geben, nur ungern lässt er sich in Teeeier oder -beutel zwängen. Am Liebsten entfaltet er sich im vollem Volumen des Wassers, der ganzen Kanne oder Tasse. Doch im Alltag steht die optimale Geschmacksentfaltung mit der praktischen, simplen Handhabung im Zwist. Dieser Widerstreit hat so manchen teeliebenden Erfindergeist beflügelt.

“An Improved Teapot: 10,944. Hayward, A. J. June 16. Tea-pots.-The tea-pot is provided with two bases c, d, and a perforated partition b. Tea is placed in the space a, and, when infusion has taken place for a sufficiently long time, the pot is placed on the base c with the tea-leaves clear of the liquid.’
Hayward-Patent GB190010944 von 1900: “An Improved Teapot: 10,944. Hayward, A. J. June 16. Tea-pots.-The tea-pot is provided with two bases c, d, and a perforated partition b. Tea is placed in the space a, and, when infusion has taken place for a sufficiently long time, the pot is placed on the base c with the tea-leaves clear of the liquid.’

Ein Produktkind solchen Geistes ist die Kippkanne, auch unter den Namen Patentkanne, Sparkanne, Dundonald-Kanne oder S.Y.P. (simply yet perfect) Teapot bekannt. Gemeint sind Teekannen aus Keramik, Metall oder Glas mit zwei Kammern, die durch ein Sieb von einander getrennt sind. In zwei bis drei Positionen vollzieht sie die Stadien der Teezubereitung, ohne ein Sieb oder einen Beutel tropfend entnehmen oder das fertige Heißgetränk durch ein Sieb in eine zweite Kanne von den Blättern abgiesen zu müssen. Auf dem Rücken liegend füllt man den losen Tee in die Kammer direkt an der Öffnung, gibt das Wasser hinzu, das sich sofort in beiden Kammern ausbreitet und den Tee umspült. Ist die Ziehzeit zu Ende, wird die Kanne halb aufgestellt, das Wasser läuft aus der Teekammer langsam ab, ohne dass die Blätter über die Siebbarriere gespült werden. Kannen, in denen die Kammern komplett getrennt sind, überspringen diesen Schritt. Im letzten Stadium wird die Kanne vollends aufgestellt und ist bereit zum Einschenken des Tees in die Tassen.

Erfunden – und patentiert – wurde diese famose Kanne in Großbritanien, und beides gleich zweimal. Auch wenn man sie meist mit dem schottischen Adeligen Dundonald in Verbindung bringt, ist eine solche Kippkanne bereits 1900 von einem Herren John Alfred Hayward zum Patent angemeldet worden. Der Erfolg und die Serienproduktion scheinen ausgeblieben zu sein.

1905 meldet Douglas Cochrane, 12. Earl of Dundonald ebenfalls eine Kippkanne zum Patent an. Der Unterschied liegt im Deckel, der nun die Kammern komplett von einander abtrennt, was ein schnelleres Aufrichten der Kanne ermöglicht. Die Teeblätter können in keinster Weise in die zweite Kammer gelangen. Der Earl war ein vielgereister Mann der Militärs, und auf Reisen sind die Briten pragmatisch; Cochranes Patentanmeldung weist die Kanne für die Zubereitung von Tee und Kaffee (sic!) aus. Auf Reisen eine Kanne für beides! Gelegentlich nimmt der britische Pragmatismus Züge an, die man im Englischen honett mit „interesting“ kommentieren würde. Wie weit es gelegentlich her ist mit der Teekultur im angeblichen Mutterland der Teetrinker zeigt ja auch der runde Teebeutel ohne Faden; der nicht rückholbar in der Teetasse versenkt wird wie ein abgeklapptes Fass im atomaren Endlager. Es ensteht ein Tee, den man von Kaffee kaum noch unterscheiden kann, die Zufügung von Milch und Zucker quasi erzwingt. Deshalb scheint die Benutzung der Kippkanne für beides, Tee und Kaffee, aus englischer Sicht kein Tabu zu sein.

„An Improvement in Tea and Coffee Pots: 1926. Dundonald, D. M. B. H. Cochrane, Earl of. Jan. 28. Tea and coffee making apparatus. -A pot for use in making tea or coffee or forheating liquids, is constructed to stand eitber on its end or its bottom. A perforated receptacle a is provided for the tea &c. When the matter has been sufficiently infused, the pot is stood on its bottom, so that the tea &c. is clear of the liquid. In a modification, the receptacle a is replaced by a perforated cylinder. The Provisional Specification also states that two perforated compartments may be provided, a fine-meshed one for tea, and a coarsemeshed one for coffee.“
Dundonald-Patent GB190101926 von 1901: „An Improvement in Tea and Coffee Pots: 1926. Dundonald, D. M. B. H. Cochrane, Earl of. Jan. 28. Tea and coffee making apparatus. -A pot for use in making tea or coffee or forheating liquids, is constructed to stand eitber on its end or its bottom. A perforated receptacle a is provided for the tea &c. When the matter has been sufficiently infused, the pot is stood on its bottom, so that the tea &c. is clear of the liquid. In a modification, the receptacle a is replaced by a perforated cylinder. The Provisional Specification also states that two perforated compartments may be provided, a fine-meshed one for tea, and a coarsemeshed one for coffee.“

Die Kanne von 1905, ist eigentlich nicht Dundonalds erste Kippkanne. Ein eingereichtes Patent von 1901 ist eine wahre Wundermaschine: Tee- und Kaffekanne sowie Wasserkessel in einem. Aufrechtstehend mit Wasser gefüllt, soll sie auf den Herd stellbar sein, wenn das Wasser kocht, wird die Kanne auf den Rücken gelegt und das wasser kann in eine zweite Kammer oder ein eingeschobenes Sieb fließen. Um die Ziehzeit zu unterbrechen, wird die Kanne wieder aufrecht gestellt, und das fertige Getränk kann ausgeschänkt werden. Diese Kanne hat es allerdings nicht zur Serienreife geschafft.

Seine Kanne von 1905 kam indess sehr bald auf den Markt. Der Earl von Dundonald war, vielleicht auch wegen seiner Bekanntheit und seines noblen Titels, besser als Hayward in der Vermarktung. Zunächst werden die Kannen aus Keramik hergestellt und mit dem Stempel „Trademark Patent S.Y.P. Teapot Chiswick London“ versehen auf den Markt gebracht. Wo Sie wirklich produziert wurden, lässt sich daraus nicht ableiten. Vielleicht in Asien, vielleicht aber bereits bei Wegdwood, die später diese Kanne Jahrzehnte lang produzierten. Gelegentlich wurde die Kanne auch in Silber oder Bronze ausgeführt, in Silber zum Beispiel von James Dixon & Sons aus Sheffield.

„An Improvement in Tea and Coffee Pots: 18,278. Dundonald, D. M. B. H. Cochrane, Earl of. Sept. 9. Teapots; coffee-pots. - Teapots or coffee-pots as described in Specification No. 1926, A.D. 1901, are formed with a hollow top d, which with a tray t forms a receptacle for the tea &c. The pot is closed by a lid l, with a partition l for closing the infusion-chamber. The second base is formed by the handle h and projections p. A hinged flap attached to the top of the pot may replace the partition l, and the tray t may incline upwards and outwards.“
Dundonald-Patent GB190518278 von 1905: „An Improvement in Tea and Coffee Pots: 18,278. Dundonald, D. M. B. H. Cochrane, Earl of. Sept. 9. Teapots; coffee-pots. – Teapots or coffee-pots as described in Specification No. 1926, A.D. 1901, are formed with a hollow top d, which with a tray t forms a receptacle for the tea &c. The pot is closed by a lid l, with a partition l for closing the infusion-chamber. The second base is formed by the handle h and projections p. A hinged flap attached to the top of the pot may replace the partition l, and the tray t may incline upwards and outwards.“

Auch in anderen Ländern interessierte man sich für diese Kanne. In Norwegen zum Beispiel ließ der Gewürz- und Teeimporteur Olaf Ellingsen die Kippkanne für sich produzieren. In Deutschland stellte lange Zeit die Firma Rosenthal diese Kanne her, vor allem für das Frankfurter Teehaus Ronnefeldt, weshalb gelegentlich auch von der Ronnefeldtkanne gesprochen wird. In Deutschland hat und hatte die Kippkanne ihre Anhängerschaft, so produzierte auch Jenaer Glas Anfang diesen Jahrhunderts eine Glasteekanne Namens Globo mit ähnlichen Prinzip. Im Deckel, der allerdings aus schwarzem Plastik bestand, war ein Sieb integriert, das sich nach dem Aufstellen oberhalb des Wasserniveaus befand. Das herausnehmbare Sieb vereinfachte zwar die bei anderen Kippkannen etwas mühsame Säuberung, war aber leider viel zu klein geraten. Richtig Raum zun Entfalten hatte der Tee nicht.

Heute gibt es noch zwei Anbieter in Deutschland. Ronnefeldt verkauft weiterhin die Kippkanne, allerdings in einer abgewandelten Form, die in China produziert wird. Der nun runde Deckel schließt nicht mehr komplett die Teekammer ab. Das in Kiel ansässige Teehandelshaus Die Teekiste hat mehrere Jahre an der Kippkanne geforscht, die sie zunächst in Metall fertigen ließen, was sie nun leider nicht mehr weiterführen. Aus Porzellan wird sie in Meissen für die Teekiste aber weiterhin hergestellt. Der Österreichische Versandhändler Biber Umweltprodukte hat ebenfalls eine Kippkanne im Angebot, die in Sachsen-Anhalt produziert wird.

Es gibt auch eine Kipptasse. Die in Finnland von den Designer Laura Bougdanos und Vesa Jaasko entwickelte Tasse, die es unter dem Namen tipcup oder Magisso Teeschale zukaufen gibt, funktiniert ebenfalls mit der Zwei-Kammer-Methode. Praktisch für die kleine Portion mit schwungvollem Design, das 2011 mit dem reddot-Award ausgezeichnet wurde. Die Tasse wurde zunächst aus Kunststoff gefertigt, ist nun aber auch in Glas und Porzellan erhältlich. Denn wer will schon Tee aus der Plastiktasse trinken?

Screenshot der Webseite

Altes Porzellan rezykliert

Reline von Anna Bormann

Porzellan ist nicht nur ein sehr anmutiges sondern auch ein sehr langlebiges Material. Eine schön gedeckte Tafel lässt sich ohne Porzellangeschirr fast nicht vorstellen. Aber hin und wieder geht dann doch das ein oder andere Teil zu Bruch oder verloren. Nicht immer lässen sich diese Dinge nachkaufen. Dazu kleine unvollständigen Geschirrerbschaften und Lebensstationen in Wohngemeinschaften und zeitweises partnerschaftliches Zusammenwohnen ergeben im Küchenschrank ein lebendiges Potpourri.

Gelegentlich stellt sich dann die Frage, ob man sich schämen muss, Gäste einzuladen, denn wie will man mit dieser wilden Mischung eine Tafel eindecken? Da soll alles schön geordnet und einheitlich sein. Die Berliner Designerin Anna Bormann bringt solche Mischmaschs „wieder auf Linie“. Ihre Idee ist einfach: Weiße dekorlose Geschirrteile unterschiedlicher Herkunft versieht sie mit einem einheitlichen Dekorstreifen und Logo, aufgebracht als Abschiebebild aufgebracht und bei 800° Celsius spülmaschinenfest eingebrandt. Anschließend werden die Teile zu einzigartigen Patchwork-Geschirrsets zusammengestellt, die dank des Dekors wieder wieder ein einheitliches Bild auf der Tafel herstellen.

Screenshot der Webseite

Screenshot der Webseite von Anna Bormann.

http://www.annabormann.de

Für den Gast, Tafelkulturseminar

Seminar: Für den Gast

Für den Gast, Tafelkulturseminar

Für den Gast

oder Wie kommen die Gabeln auf den und die Gäste an den Tisch?

Am 17. November 2012 findet das nächste Seminar zum Thema Tischkultur und Protokoll in Frankfurt am Main statt. Das dreistündige Seminar richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an Berufstätige, die Tischkultur und Protokoll als nicht unwichtigen und unwesentlichen Bestandteil der Unternehmenskultur und des Corporate bzw. des Service Designs ansehen.

Weitere Informationen und Buchung unter: Tafelkulturseminare

Tafelaufsatz mit Obst, die Bestandteile

Obstdekoration für den den Tisch

Tafelaufsatz mit Obst komplett

Es müssen nicht immer Blumen sein. Obst, aber auch Gemüse, geben einer gedeckten Tafel Farbe und erinnern an alte Sujets der Stillebenmalerei. Obstdekorationen sind nichts neues, in vergangene Zeiten waren sie ein fester Bestandteil bei der Gestaltung des Tisches. Zudem ist es dekorativer Umweltschutz; während Blumendekorationen manchmal gerade so die Veranstaltung überleben und Bio-Blumen nur schwer zu bekommen sind, lässt sich das präsentierte (Bio-)Obst in eine Menüfolge einbeziehen oder kann nach dem Essen anderweitig verarbeitet werden.

Tafelaufsatz mit Obst, die Bestandteile

Eine kleine Idee, die hier vorgestellt werden soll, ist ein kleiner selbstgebastelter Tafelaufsatz, eine Obstplatte mit Fuss, man kann das auch eine „einstöckige Hochparterre-Etagere“ nennen. Die Zutaten sind: eine kleine Schüssel, ein Kuchenteller, Obst, eventuell ein bisschen Zuckerwasser. Der Vorteil dieses kleinen Tafelaufsatzes ist der geringe Platzverbrauch, normale Etageren sind meist zu groß, besonders auf kleinen Tischen.

Tafelaufsatz mit Obst, der Fuß

Die kleine Schale wird auf den Kopf gestellt und dient als Fuß. Den Kuchenteller darauf stellen. Man kann die beiden Teile auch mit ein bisschen Zuckerwasser „zusammenkleben“, was sich beim Spülen aber wieder löst. Und dann mit Obst nach Wahl bestücken.

Tafelaufsatz mit Obst, ohne Obst

Je weniger es geordnet ist, um so schöner ist es. Sind mehre dieser Aufsätze auf dem Tisch, sollten diese variieren und nicht seriell erstellt wirken.

Tafelaufsatz mit Obst auf der Kaffeetafel

Kahla Centuries auf Nussbaumholz und weißer Tee

Ein herr-mika-Arbeitsplatz

Kahla Centuries auf Nussbaumholz und weißer Tee

Fast ein Prototyp eines Arbeitsplatzes für herr mika: Auf den tollen Nussbaumholztisches des Bio-Hotels Villa Orange, neben Arbeitsgerät ein bisschen Tee aus Kahla-Geschirr der Serie Centuries: Die Teekanne ist aus der Unterserie Centuries Thuringia mit den typischen Rippenrelief, die Tasse aus der Unterserie Epoque mit dem neo-klassizistischem Henkel, während die Untere die Unterserien Thuringia, Epoque und Mirasol in sich vereint. Der Tee ist übrigens auch weiß: Pai Mu Tan von Sonnentor. Im ersten Aufguss ist er erstaunlich dunkel.

-> Sonnentor | Weißer Tee Pai Mu Tan