Eine Teereise daheim

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Fast ein fester Bestandteil einer jeden meiner Städtereisen ist die Suche nach einem lokalen Teeladen. Egal wo auf der Welt. Und manch ein Teeladen ist mittlerweile eine feste Anlaufstelle beim erneuten Besuch der Stadt geworden. Doch dieses Wochenende bleibe ich daheim und trinke mich in die Ferne; das Teeregal ist gut gefüllt mit allerlei Kostbarkeiten.

SAMSTAG

Mein Tee am Samstagmorgen: Tai ping hou kui von Teeodor in Basel. Die schreiben ihn Thaiping Houkui mit dem Zusatz „Grauer Frieden“. Die ersten zwei Aufgüsse schmeckten etwas nach Räuscherfisch, was zum heutigen Frühstück mit Lachs und geräucherten Garnellen passte, aber auchmit den Käse-Schinken-Crèpes harmoniert. Die Teeblätter siehen ein bisschen aus wie getrocknete Algen. Ab dem dritten Aufguss verschwindet dieser erste Geschmack und eine angenehme leichtsüße Fruchtigkeit kommt hervor. Es ist Zeit für einen Schokoladencremecrèpe.

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Zum Nachmittagstee Shibi Baked High Mountain aus Taiwan von Culot Thé in Nizza. Vor dem Aufgießen sehen die gerollten Blätter wie Hasenköttel aus. Der erste Aufguss ist grasig, mit den weiteren wird der Tee blumiger. Angenehmer Kontrast zu den butterlastigen Belgischen Waffeln.

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SONNTAG

Proper sunday Breakfast: Man kann süß frühstücken, man muss aber nicht. Heute hatte ich Lust auf Full English Breakfast mit Blackpudding „von der wilden Sau“ – Wildschweinblutwurst vom Flörsbacher Hof. Dazu, ganz unenglisch, ein besonderer Tee: Pu-Er Sauvage aus dem Jahr 1994 von Nana Ding in Straßburg. Und das ist ein wahrhafter Sonntagstee. Zuanfangs ein bisschen spitz und erdig wird er mit dem dritten Aufguss etwas süßlicher und runder, bleibt aber kräftig.. Was ebenso bleibt ist die dunkelorange-braune Farbe auch im sechsten oder siebten Aufguss. Dieser Tee begleitet mich durch den gesamten Sonntag, vom Muntermachen beim Frühstück bis zur Zu-Bett-geh-Tasse.image