Kategorie: Esskultur

Einkaufen in Höchst am Main

Frankfurt-Höchst wir gerade in sozialen Medien immer ordentlich „gebasht“. Dabei kann man nach wie vor in alteingesessenen Geschäften wie „Fisch Reith“ gut einkaufen. Zudem sind in den vergangenen Jahren einige schöne Läden hinzugekommen: egal ob man auf der Suche nach schönen Keramiken, orientalische Süßigkeiten, Wein oder Whiskey ist, in Höchst wird man fündig!

Irdenglück
Irdenglück

Vielen Frankfurter ist nicht bekannt, dass Höchst nicht nur einen sehr schönen Marktplatz hat, sondern auch eine kleine Markthalle; dort herrscht dreimal die Woche munteres Treiben.

Höchster Markthalle
Höchster Markthalle

2015 und 2016 gab es die Stadtführung Höchst KÄUFLICH im Programm Höchst SEHENSWERT des  Frankfurter Presse- und Informationsamtes. Die Stadtführung geleitete zu den unbekannten Shoppingorten im Stadtteil und war immer gut besucht; auch der Zusatztermin ist restlos ausgebucht.

Hoffen wir, dass Höchst SEHENSWERT auch im kommenden Jahr organisiert wird.

https://www.stadtfuehrerei.de

Gulasch mit Hühnerherzen

Ich muss mich immer zügeln, dass ich nicht schon bei der Zubereitung alles aus dem Topf löffele: Wenn es draußen ein bisschen kälter ist, und die Lust auf ein inneres Feuer steigt, dann koche ich dieses einfache Gericht:

Zutaten:
1kg Hühnerherzen
1kg Zwiebeln
1 kleines Stück Butter (ca. 40g)
2 gestrichene EL mildes Paprikapulver
1 gestrichen EL geräuchertes Paprikapulver
nach Belieben auch ein bisschen Kümmel
Salz und Pfeffer

kleine Kartoffeln halbiert mit Schale (oder)
geviertelte Champignons.

Die Herzen im Topf mit der Butter leicht anbraten, die nicht zu klein geschnittenen Zwiebeln dazugeben und glasig werden lassen. Die beiden Paprikapulver dazugeben, umrühren, die Kartoffeln dazu geben und mindestens eine Stunde köcheln lassen. Immer wieder ein wenig Wasser nachgießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kurz vor dem Servieren die geviertelten Pilze dazugeben.

Screenshot der Webseite

Altes Porzellan rezykliert

Reline von Anna Bormann

Porzellan ist nicht nur ein sehr anmutiges sondern auch ein sehr langlebiges Material. Eine schön gedeckte Tafel lässt sich ohne Porzellangeschirr fast nicht vorstellen. Aber hin und wieder geht dann doch das ein oder andere Teil zu Bruch oder verloren. Nicht immer lässen sich diese Dinge nachkaufen. Dazu kleine unvollständigen Geschirrerbschaften und Lebensstationen in Wohngemeinschaften und zeitweises partnerschaftliches Zusammenwohnen ergeben im Küchenschrank ein lebendiges Potpourri.

Gelegentlich stellt sich dann die Frage, ob man sich schämen muss, Gäste einzuladen, denn wie will man mit dieser wilden Mischung eine Tafel eindecken? Da soll alles schön geordnet und einheitlich sein. Die Berliner Designerin Anna Bormann bringt solche Mischmaschs „wieder auf Linie“. Ihre Idee ist einfach: Weiße dekorlose Geschirrteile unterschiedlicher Herkunft versieht sie mit einem einheitlichen Dekorstreifen und Logo, aufgebracht als Abschiebebild aufgebracht und bei 800° Celsius spülmaschinenfest eingebrandt. Anschließend werden die Teile zu einzigartigen Patchwork-Geschirrsets zusammengestellt, die dank des Dekors wieder wieder ein einheitliches Bild auf der Tafel herstellen.

Screenshot der Webseite

Screenshot der Webseite von Anna Bormann.

http://www.annabormann.de

Tafelbrot

Gemäß dem Eintrag im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm bezeichnet Tafelbrot feines weiszes brot für die herrentafel, also Baguette, Brioche oder anderes Gebäck, das für würdig befunden wurde, auf einer hochherrschaftlichen Tafel verspeist zu werden. Es ließ sich aber auch für andere Zwecke nutzen; die Handhabung und der Genuss wurden einigen Regel unterworfen.

Tellerbrot

Der Brotteller, auf dem Brot zu liegen kommt, ist eine recht junge Erfindung, die sich nicht in allen, auch nicht in allen höheren oder höfischen Kreisen durchgesetzt hat. Viel länger liegt die Verwendung des Brotes als Essunterlage zurück. Bevor Holzbretter, Metall- oder gar Keramikteller im allgemeinen Gebrauch waren, diente im Mittelalter eine Scheibe Brot als Ablage für Bratenstücke, die man mit dem Messer oder Löffel aus den Schüsseln fischte. Bratensaft und Soße wurden vom Brot aufgesaugt, statt komplett in der Tischdecke (sofern es eine gab) zu verschwinden. Man konnte es anschließend selbst aufessen, seinen Bediensteten zum Verzehr überlassen oder in den Almosenkorb werfen, dessen Inhalt dann an die Bettler der Umgebung verteilt wurde.

Tischbrot

Erst Ende des 19. Jahrhundert kommt langsam der Brotteller auf, wie wir ihn heute noch kennen. Gibt es keinen Brotteller liegt das Brötchen, Hörnchen, Kipferl oder ähnliches Gebäck auf oder in der gefalteten Serviette. Vor dem Entfalten legt man es links neben das Gedeck direkt auf die Tischdecke. Das erklärt auch, warum Brot nicht mit dem Messer geschnitten, sondern mit den Händen gebrochen wird. Ohne unterliegenden Teller würde man beim Schneiden des Brotes mit dem Messer die Tischdecke beschädigen. Und die Regel, dass man nur das kleine abgebrochene Stückchen und nicht das ganze Gebäckstück mit Butter bestreicht, verhindert Fettflecken auf dem Tafeltuch.

Brotbesteck

Viel länger als der Einsatz als Tellerersatz hielt sich das Benutzen von Brot als Besteckersatz. Die Hochetikette von heute rät davon allerdings ab und degradiert das Tafelbrot zur reinen Sättigungsbeilage, die nur mit Butter oder Dip gegessen werden darf. Dabei ist ein Stückchen Brot ein wahres Multifunktionswerkzeug.

In einigen Kreisen wird Salat ausschließlich mit der Gabel gegessen. Unterstützend kann man beim Klappen und Aufspießen der Salatblätter mit der Gabel in die andere Hand ein Stückchen Gebäck nehmen, was oftmals viel effektiver ist, als diese Aufgabe mit dem Messer bewältigen zu wollen. Bei Fischessen kann Brot das Fischmesser ersetzen, sofern es sich um einen ganzen Fisch handelt, den es von den Gräten zu befreien gilt. Mit dem Stückchen Brot lässt sich das Fischfleisch einfach von den Gräten schieben. Ein normales Messer birgt die Gefahr, dass mit der scharfen Schneide die Gräten zerschnitten und von der Wirbelsäule getrennt werden. Passiert dies, lassen sich die Gräten nur noch sehr schwer vom Fleisch separieren. Deshalb nutzt man besser ein Fischmesser, einen Gourmetlöffel oder eine zweite Gabel zum Essen eines solchen Fischgerichts. Oder eben ein Stück Brot.

Apropos Gourmetlöffel, der angeblich 1950 im Pariser Restaurant Lasserre erfunden wurde. Mit seiner sehr flachen Laffe lassen sich auf einem flachen Teller Soßen und Suds gut aufnehmen. Doch trotz Beschwörung und Verehrung durch die Etikettetrainergilde, bei gleichzeitiger Verpönung des Brottunkens, ist diese Art von Löffel auch in der gehobenen Gastronomie nicht überall anzutreffen. In weniger formellen Situationen ist das Tunken allerdings gängig. Dabei sollte man aber wirklich nur tunken, nicht großflächig wischen.

Doch auch zu kleinen Reinigungen lässt sich Brot heranziehen, was allerdings mit den gefallenden Preisen für Besteck und der Verbreitung von Spülmaschinen sich vermeintlich erübrigt hat. Noch 1904 schrieb Eustachius Graf Pilati von Thassul zu Daxberg in seinen „Etikette-Plaudereien“:

„Beobachtet man, daß die Gastgeber das Besteck nach dem Gebrauch neben den Teller legen, so macht man dies eben mit, wenn man befürchten muß, die Wirte sonst in Verlegenheit zu setzen, indem man ihnen den Mangel an Messerbänkchen oder an genügendem Besteck zum Wechseln desselben fühlbar macht. Um das Tischtuch zu schonen, wird man dann eben das Besteck, bevor man es niederlegt, schnell und unauffällig an einem Stückchen Brot, das man nachher auf den Teller legt, einmal abreiben oder auch möglichst geräuschlos Messer und Gabel gegen einander reiben, aber niemals am Tellerrande abstreifen, wenn man Wert auf gute Formen legt.“

Das Erinnern dieser Regel und deren allgemeine Akzeptanz könnten helfen, Buffets ganz gleich ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen ein wenig umweltfreundlicher zu gestalten.

Brotteller

Kommen wir zurück zum Brotteller. Gibt es einen, dann ist er bereits eingedeckt, bevor sich die Gäste an den Tisch setzen. Seine Position ist eigentlich links oberhalb des Gedeckcentrums (in der Grafik mit A markiert). In Deutschland gibt es alternative Möglichkeiten ihn unten, mittig oder oben am Gedeckzentrum auszurichten (B1 bis B3).

Mögliche Positionierungen des Brottellers

Die unpraktischste Position des Brottellers ist unten an der Grundlinie (B3). Dort macht er das Ablegen des Handgelenks unmöglich und für die Serviette ist während einer kurzen Abwesenheit ebenfalls kein Platz. Die Position entstand vermutlich bei der übermässigen Belegung von runden Tischen bei Banketten. Durch diese unelegant gequetschte Tischordnung wandert der Brotteller zwangsläufig immer weiter zur Grundlinie. Deshalb gilt, je weiter oben der Brotteller steht, um so besser.

Brotmesser

Wenn hier von Brotmesser die Rede ist, meint das nicht das große Messer, das mehr eine Säge ist, sondern eines der kleinsten die sich auf einem Esstisch finden lassen. Es wird auch, je nach Gestaltung, Butterstreicher genannt. Letzteres beschreibt seinen Gebrauch auch treffender, da ja das Brot nur gebrochen werden darf. Es ist das einzige Besteckteil, das bei der klassischen Eindeckung eines Couverts für ein Mittagessen oder Abendessen auf einem Geschirrteil liegt und nicht daneben direkt auf dem Tisch. Gängig sind die deutsche (d), englische (e1) und amerikanische Variante (a) der Positionierung auf dem Teller. Nur bei Staatsbanketten in den königlichen Speisesälen in Großbritanien wird der Butterstreicher quer oberhalb des Brottellers direkt auf dem Tisch liegend eingedeckt (e2).

Mögliche Positionierungen des Brotmessers

Mit dem Brotmesser, bzw. mit dem Nichtvorhandensein eines solchen können Gastgeber und Restaurantbetreiber ihren Gästen ein Zeichen geben. Gibt es einen Butterstreicher, gibt es es auch Butter oder einen anderen Aufstrich. Ist kein Butterstreicher eingedeckt, gibt es auch keinen Aufstrich. Dann gebietet die Etikette zudem, dass man auch nicht danach fragt.

Für den Gast, Tafelkulturseminar

Seminar: Für den Gast

Für den Gast, Tafelkulturseminar

Für den Gast

oder Wie kommen die Gabeln auf den und die Gäste an den Tisch?

Am 17. November 2012 findet das nächste Seminar zum Thema Tischkultur und Protokoll in Frankfurt am Main statt. Das dreistündige Seminar richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an Berufstätige, die Tischkultur und Protokoll als nicht unwichtigen und unwesentlichen Bestandteil der Unternehmenskultur und des Corporate bzw. des Service Designs ansehen.

Weitere Informationen und Buchung unter: Tafelkulturseminare

Die Sprache des Gedecks

Neben der Nahrungsaufnahme steht besonders bei Einladungen zum Essen die Konversation, das Tischgespräch im Vordergrund. Und während man sich mit verbalen Worten mit seinen Nachbarn über dies und das unterhält, kommuniziert man auch mit den Dingen, die sich auf dem Tisch befinden: Gläser, Servietten und vorallem das Besteck. Über die Bestecksprache kursieren die erstaunlichsten Aussagen; man könne mit einer bestimmten Ablage über das Essen richten; dies sei die Geheimsprache der Gourmets. Das ist blanker Unsinn und wäre sehr unhöflich. Aber lesen Sie mehr: Zeichensysteme beim Essen

Tafelaufsatz mit Obst auf der Kaffeetafel

Natürlich feiern…


Natürlich Feste feiern in Safran und Orange

Ein Abendessen im Hotel Villa Orange in Zusammenarbeit mit Safran Catering

Gemeinsam feiern macht Freude. Wenn die Gäste sich wohlfühlen, das Ambiente stimmig ist und das Essen schmeckt, freut sich der Gastgeber. Doch vor dem Fest kommt die Planung: Was serviere ich den Gästen? Wo soll die Feier stattfinden? Und wen lade ich ein?

Safran Catering und die Villa Orange laden ein zu einem gemeinsamen Abend mit einem wunderbaren Buffet, dazu passenden Weinen und einem inspirierenden Kurz-Workshop zum Thema „der perfekte Gastgeber“. Beide Unternehmen sind 100% bio-zertifiziert und Mitglied bei Bioland. Unterstützt wird die Aktion von Querbeet, dem Direktvermarkter für ökologische Lebensmittel. Die Frankfurter Bio-Pioniere treten den Beweis an, dass „grün feiern“ auch köstlich und stilvoll ist.
Der Workshop von Mikael GB Horstmann vermittelt auf praktische und theoretische Weise, wie sich Familienfeste, Geburtstage und Hochzeiten stilvoll inszenieren lassen – von der Einladung über die Sitzordnung und Tischgestaltung bis hin zum zeitlichen Ablauf des Festes.

Termine
Mittwoch, 21. März 2012, 19.00 bis 22.00
Mittwoch, 17. April 2012, 19.00 bis 22.00
Mittwoch, 23. Mai 2012, 19.00 bis 22.00
Ort: Villa Orange, Hebelstraße 1, Frankfurt am Main – Nordend
Dauer: circa 3 Stunden
Preis: pro Person 45 Euro inkl. Mwst. Er beinhaltet das Buffet mit Vorspeisen, vegetarischem Gericht, Fleischgericht und Dessert sowie Getränke (Mineralwasser, Cava, Wein, Bier) und den Kurz-Workshop.
Bitte melden Sie sich in der Villa Orange per E-Mail oder Fax an: contact@villa-orange.de, Fax 069 405 84-100

Weitere Informationen finden Sie unter
-> villa-orange.de / natürlich Feste feiern

Faire chabrot

Faire chabrot ist eine ländliche französische Art, das Essen einer Suppe zu beschließen, indem ein Teil des zur Suppe getrunkene Weins zum Rest in den Teller geschüttet wird. Anschließend wird der Teller an die Lippen geführt und ausgetrunken.

Ein Londoner Restaurant „Chabrot Bistro d’amis“ führt diese alte esskulturelle Besonderheit als Namen.

Chabrot Bistro d’amis
9 Knightsbridge Green
London SW1 X7Ql
+44 (0)20 7225 2238
http://www.chabrot.co.uk

Das Interior des L'Epicerie in Straßburg

Stullen in Straßburg

Das Interior des L'Epicerie in Straßburg
L’Epicerie in Straßburg

Tartines sind Butterstullen, und die besten Tartines in Straßburg gibt es im „Kaufmannsladen“, dem L’Epicerie in der Altstadt. Die Karte ist einfach: Es gibt Stullen, mal kalt, mal überbacken, belegt mit Käse, mit Roastbeef oder Gänserillette. Das Geheimnis guter Butterbrote ist ganz einfach gutes Brot, und in der L’Epicerie ist es saftig, dick geschnitten und ebenso ordentlich belegt.

Wer es auf die nächste Seite der Karte schafft, entdeckt die Suppen, die es allerdings nur in der Winterjahreshälfte gibt, und die Tarts. Birne, sehr dunkle Schokoladencreme auf einem Tartboden, perfekt ist das perfekte Dessert, oder das perfekte Frühstück zusammen mit einer Bol Café au lait.

So sitzt man kauend da in diesem lebensgroßen Kinderkaufmannsladen, bestaunt die Verkaufsverpackungen längst vergangener Tage – die Wände gleichen in der Farbe den Tartböden – und hört wechselweise französische Chansons und Gitarrenrock.

L’Epicerie
6 Rue Vieux Seigle
67000 Strasbourg
Frankreich
http://www.lepicerie-strasbourg.com